Posts Tagged ‘Geschichte’

Sie stand im Badezimmer und sah ihrem Ich im Spiegel entgegen. Ihr Gesicht war gerötet und Tränen liefen über ihre Wangen. Ihr Spiegelbild sah sie nur verschwommen. Ob ein Mensch es weiß, oder irgendwie spürt, wenn ein anderer Mensch wegen ihm weint? Wahrscheinlich nicht…
‚Was mach ich denn nur falsch?’ Sie wischte die Tränen weg, damit sie wieder richtig sehen konnte und verließ das Bad. In ihrem Zimmer kroch sie unter die Bettdecke und starrte an die Wand.

Wahrscheinlich wusste er nichts von all dem was er in ihr auslöste. Und vielleicht konnte er nicht mal was dafür. Wer wusste das schon.
Die Erinnerung an diesen Tag war grau in ihrem Kopf und unter den glühenden Funken war das Gefühl kalt. Sie hatte auf diesem Stuhl gesessen und an diesem Tisch gegessen, während er nur wenige Meter von ihr entfernt war. Und alles was sie wollte war, dass er sie sah. Und wenn nicht er an diesem Tag, dann jemand anderes. Ein einziger Blick, der mehr war, als eine bloße Anerkennung ihrer Existenz. Nur ein Einziger, ein Lächeln, das für sie war. Damit sie endlich etwas fühlen konnte. Das hätte ihr gereicht. Mehr wollte sie ja gar nicht. Doch es war an diesem Tag ganz anders gewesen, wie immer. Sie hatte sich gefühlt, als wäre sie gar nicht da gewesen. Als wäre sie unsichtbar und nur ein Hauch Ihrer anwesend.

Sie drehte sich in ihrem Bett auf die andere Seite und zog die Decke über den Kopf. Sie wollte niemanden mehr sehen und am liebsten aus der Welt verschwinden.
Vielleicht sah er sie nicht als die, die sie war. Oder sie waren zu verschieden? Vielleicht war er ganz anders als sie und konnte sie deshalb nicht sehen… Aber irgendwie wusste sie auch, dass das nicht ganz so sein konnte. Sie fühlte, dass er irgendwo tief in sich so war wie sie. Wahrscheinlich wusste er das nur selbst noch nicht.

Doch was nützt das, wenn es trotzdem immer wehtut und sie nichts als ein Schatten bleibt?
©Seelenträume

bild1

Read Full Post »

Als ich das erste Mal diese Straße sah, hatte ich mich sofort verliebt. Diese Farbenpracht… Sanft, wunderschön und wie gemalt. Wie ein Bild, so perfekt. Ich war überwältigt. Schon immer wollte ich diese Bäume sehen. Ich mochte sie am liebsten, obwohl ich sie vorher noch nie gesehen hatte.
Ich war zur richtigen Zeit gekommen. Es war wie ein Traum. Der warme Frühlingswind wehte rauschend durch die Bäume und ließ tausende der Kirschblüten zur Erde rieseln. In ganz verschiedenen rosa Tönen, jedes war anders. Ich stand mittendrin auf dieser Straße zwischen all den Bäumen und starrte nach oben. Ich freute mich wie ein kleines Kind, das zum ersten Mal Schnee sah. So verzaubert war ich.

Ich breitete meine Arme aus und begann mich langsam zu drehen. Mir war egal, was die Leute um mich herum dachten. Wahrscheinlich starrten sie mich komisch an, oder schüttelten den Kopf. Aber ich drehte mich immer schneller und mein weißes Sommerkleid, das ich an diesem warmen Frühlingstag das erste Mal trug, drehte sich mit mir. Immer schneller, immer mehr Blüten kamen vom

cherry-blossoms-flowers-path--1505705-1920x1200Himmel und landeten auf meinem Gesicht. Für einen Moment hatte ich meine Augen geschlossen und vergessen wo ich war. Ich genoss den Geruch von Frühling und die warme Luft. Doch nun öffnete ich sie wieder und musste blinzeln, weil ein Sonnenstrahl, der es durch die Bäume geschafft hatte, mich blendete.
Und plötzlich verlor ich das Gleichgewicht, stolperte über meine eigenen Füße und fiel nieder. Bevor ich jedoch auf den harten Boden aufschlagen konnte, fing mich unerwartet jemand auf. Ich konnte nicht sofort erkennen wer es war. Mir war so schwindelig geworden, dass sich vor meinen Augen alles drehte. Auf einmal schienen um mich herum noch viel mehr Blüten zu sein.

Dieser Jemand, der mich aufgefangen hatte, half mir auf die Beine. Wir setzten uns auf eine Bank und langsam wurde das Bild wieder klarer. Endlich konnte ich meinen Retter erkennen. Er schien ein bisschen älter zu sein als ich. Und obwohl er mich freundlich anlächelte, sahen seine Augen traurig aus.

tumblr_midmm4eV3M1rpcp44o1_500„Alles okay?“ fragte er und ich nickte, ohne ihn anzusehen. Ich wusste nicht was ich noch sagen sollte, da mir das Ganze nun doch ein bisschen peinlich war. Verlegen strich ich mein Kleid zurecht. Glücklicherweise war es nicht schmutzig geworden. Auf meinem Kleid, sowie auf meinen Haaren sammelten sich die rosanen Blütenblätter wie Schnee. Ich sammelte sie behutsam zusammen und ließ sie eins nach dem anderen zu Boden rieseln.
„Danke.“ sagte der Unbekannte plötzlich und durchbrach das Schweigen. Ich sah in sein Gesicht. Er schmunzelte und mir fiel ein, dass ich mich noch gar nicht für seine Hilfe bedankt hatte.

„Ich sollte mich bedanken.“ sagte ich. Doch er schüttelte den Kopf.

„Du hast mir viel mehr geholfen. Als ich dich in dem Kirschblütenregen sah, musste ich plötzlich lachen. Dafür, dass du mir ein Lächeln geschenkt hast, möchte ich mich bedanken!“ sagte er. Lächelte noch einmal dankbar, stand dann auf und ging seinen Weg. Immer weiter die Straße hinunter, ohne sich noch einmal umzusehen…

©Seelenträume

Read Full Post »

Ich war weit weg, irgendwo hinter dem Regenbogen in den Wolken. Ich träumte, das wusste ich. In diesem Traum lief ich eine Straße entlang. Die Sonne schien und die Luft war kalt. Es lag kein Schnee, aber ich wusste, dass es Winter war. Ich schien auch nicht zu frieren, mir war nicht kalt. Glitzernder Reif bedeckte die Planzen. Das Gras war fast weiß und glänzte im Schein der Sonne.
Plötzlich sah ich dich am Ende der Straße stehen. Du sahst mich einfach an. Mit deinen klaren Augen, grün wie eine Wiese und tief wie das Meer. Augenblicklich spürte ich etwas nasses auf meiner Nase und schaute in den Himmel. Es waren Schneeflocken. Die Sonne war hinter Wolken verschwunden und es regnete weißen Regen. Mein Blick wanderte wieder in deine Richtung. Und als sich unsere Blicke trafen, spürte ich eine Wärme in mir und ein leichtes Kribbeln unter meiner Haut. Ich streckte meine Hand nach dir aus und wollte auf dich zugehen, doch meine Füße bewegten sich kein Stück. Als wäre ich am Boden festgefroren. Verzweifelt sah ich zu dir und sah, dass es dir genauso ging. Mit aller Kraft riss ich mich los und lief in schnellem Schritt auf dich zu. Doch mit jedem Schritt, scheintest du vor meinen Augen zu verschwinden. Die Flocken wurden dichter und ich konnte dich nicht mehr sehen. Der kalte Wind nahm dich fort und ließ mich allein zurück. Ich spürte noch die Wärme in mir und wusste, dass du irgendwo dort warst. Jedoch konnten meine Augen dich nicht fassen, so sehr ich auch versuchte dich zu erkennen. Es hörte auf zu schneien. Die Welt hatte sich in eine Schneelandschaft verwandelt. Ich fiel auf die Knie und eine Träne verließ meine Augen. Meine Tränen wurden kalt an meinen Wangen und ich begann zu zittert, als wäre es plötzlich viel kälter geworden.
Eine lange Zeit saß ich im Schnee und wartete, dass etwas geschah. Mit der Zeit klarte sich der Himmel auf und die Sonne glitzerte wieder. Ich schloss meine Augen und wärmte mein Gesicht, das noch immer kalt und voller Tränen war.
Auf einmal hörte ich einen leisen Klang in der Ferne. Es war Musik. Unbeschreiblich schöne Musik. Sanft und leise und wärmend wie ein Sommerwind. Sie erwärmte mein vereistes Sein und schenkte mir Hoffnung.
Ich wusste, irgendwo dort in der Ferne, dort bist du. In meinem Herzen noch immer nah.

©Seelenträume

schnee

Read Full Post »

Wie die Sonne…

Als ich klein war, dachte ich, die Sonne wäre eine helle, warme Lichtkugel. Ich wollte sie einmal umarmen und mit ihr verschmelzen und auch Licht sein.
Ich nahm mir einen Stuhl, stellte ihn in das weiche grüne Gras. Dann kletterte ich darauf und streckte meine Hände soweit es nur ging der Sonne entgegen. Sie sah aus, als wäre sie ganz nah, und doch war sie tausend mal weiter weg, als ich es mir damals vorstellen konnte.
Nach ein paar Versuchen gab ich es auf, denn mir wurde klar, das ich die Sonne nicht erreichen könnte. Meine Mama erklärte mir, die Sonne sei viel zu heiß und zu weit weg, um sie jemals zu berühren. Ich wurde sehr traurig und legte mich ins Gras, damit ich die Wolken betrachten konnte. Sie waren so schön in ihren Formen. Wahre Wolkenschlösser konnte ich am Himmel sehen. Ich wollte so gern wissen, wie sie sich anfühlten. Ob sie so weich und flauschig waren, wie sie aussahen. Aber auch die Wolken waren zu weit weg, um berührt zu werden.

Als ich abends vor meinem Fenster stand, weil ich nicht schlafen konnte, sah ich mit meinen großen Augen die Sterne an. Sie glitzerten so schön und ich wurde sehr traurig, weil ich sie wieder nicht greifen konnte. Ich dachte, die Sterne wüssten alle Geschichten dieser Welt, da sie uns jede Nacht von so weit oben zusahen. Und ich fand das sehr ungerecht. Wieso war alles, was so wunderschön war, so unantastbar…so weit weg für mich.
Ich wollte doch nur einmal so hell leuchten wie die Sonne. Ich wollte nur einmal auf einer Wolke liegen und mit ihr durch die Welt schweben. Und ich wollte nur einmal einen Stern in meiner Hand halten können und ihm danken, das er jede Nacht so schön vor meinem Fenster glitzert. Und ihm meine Gedanken erzählen, damit er eine weitere schöne Geschichte kannte. 

Am nächsten Tag setzte sich meine Mama zu mir und erklärte mir ein paar Sachen. Sie sagte, das Licht der Sonne würde ich schon immer in mir tragen und wenn ich lache, würde es zu allem nach außen strahlen. Sie sagte, mit den Wolken fliegen könnte ich in meinen Träumen und, wenn auch sie nicht wusste, wie sie sich anfühlten, sagte sie, sie wären bestimmt so süß wie Zuckerwatte und weich und leicht wie Federn. Und mit den Sternen könnte ich immer reden, wenn ich Lust hatte. Sie würden mir zuhören und mich verstehen. Sie wären die Einzigen, die mir nie ins Wort fallen würde. Und sie würden auf mich aufpassen und mich beschützen. Denn wie jeder andere Mensch auch, war ich ein kleines Licht – so besonders und hell wie die Sonne.

© Seelenträume

Read Full Post »

Eines Tages nahm ein Mann seinen Sohn mit aufs Land, um ihm zu zeigen, wie arme Leute leben. Vater und Sohn verbrachten einen Tag und eine Nacht auf der Farm einer sehr armen Familie.

Als sie wieder zurückkehrten, fragte der Vater seinen Sohn:
„Wie war dieser Ausflug?“

„Sehr interessant!“ antwortete der Sohn.

„Und hast du gesehen, wie arm Menschen sein können?“

„Oh ja, Vater, das habe ich gesehen.“

„Was hast du also gelernt?“ fragte der Vater.

Und der Sohn antwortete: „Ich habe gesehen, dass wir einen Hund haben und die Leute auf der Farm haben vier. Wir haben einen Swimmingpool, der bis zur Mitte unseres Gartens reicht, und sie haben einen See, der gar nicht mehr aufhört. Wir haben prächtige Lampen in unserem Garten und sie haben die Sterne. Unsere Terrasse reicht bis zum Vorgarten und sie haben den ganzen Horizont.“

Der Vater war sprachlos.

Und der Sohn fügte noch hinzu:
„Danke Vater, dass du mir gezeigt hast, wie arm wir sind.“

(Verfasser unbekannt)

Read Full Post »

 

♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥

Noch liegt die Welt ganz still und leise in nächtlicher Ruh. Noch immer ist sie von der Nacht beschwört. Doch meine Augen wollen nicht schlafen. Ich bin nicht müde wie die Welt, die sich der Nacht so einfach hingibt. Schon bald wird die Sonne aufgehen. Ich warte darauf, möchte das der Tag beginnt und meine Gedanken entschwinden in die Leere. 

Es schmerzt, tut weh. 

Leise verlasse ich mein Bett, gehe aus dem Haus, durch den Garten, hinunter zum Steg, der die Tür zum weiten Meere bildet. Ich setze mich nieder auf das harte, ein wenig kalte Holz. Unendlichkeit vor mir. Ich lasse meine Beine baumeln und lege den Kopf in den Nacken. Meine Hände sind kalt. Ich sehe in den Himmel, der bald rotorangene Wolken bekommen wird. Das Wasser beruhigt meine Seele, denn das stille Plätschern durchdringt meinen Geist. Das Meer ist still und ruhig, es schläft noch wie die Welt. Ganz leise, kaum zu hören, summe ich ein Lied vor mich hin, genieße das allein sein in dieser Stille. 

Und doch…es schmerzt, tut weh. 

Immer wieder, immer wieder…Ich habe nur einen Gedanken im Kopf. Er verschwindet nicht, egal, was ich tu. Ich kann nicht schlafen, ich kann nicht wachen. Wenn ich meine Augen öffne, sehe ich dich vor mir wie ein Geist. Wenn ich sie schließe träume ich nur von dir und verliere mich in der Flut der Gedanken. Unendlichkeit in mir. Ich weiß nicht, wo du jetzt bist und was du machst, ob du an mich denkst oder an jemand anderes. Du bist nicht da, nicht hier. Ich sehe nur Spiegelbilder im Wasser, fühle nur Wind in meinem Haar…

Und es schmerzt, tut weh. 

Langsam geht die Sonne auf, ein orangener Schimmer küsst die Welt. Die ersten Vögel singen ein Morgenlied für mich und die Nacht ist verschwunden, die Welt erwacht. Unendlichkeit vor mir. Ich schaue auf das Wasser und sehe dein Spiegelbild. Ich höre ein Flüstern, es ist deine Stimme. Ich spüre ein Kribbeln auf meiner Wange, als wärs ein Kuss von dir und das glühende Pochen im Herzen, so wie am ersten Tag.

Ich drehe mich um, doch du bist nicht da, nicht hier.

Es schmerzt, tut weh. Und die Sehnsucht bleibt, stärker als je zuvor.

© Seelenträume

♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥

Read Full Post »

Endlich mal wieder Sonne und blauer Himmel! Das hatte gefehlt die letzten Tage. Wenn jetzt schon Sommer wäre… Während ich so aus dem Fenster sehe und den Anblick genieße, und mich hinter der Scheibe sonne, denke ich an einen Text, den ich letztes Jahr geschrieben habe:

Ich dachte, ich könnte fliegen

Die Wolken sind so nah. Sie hengen tief am Himmel. Einige sehen dick und schwer aus, andere leicht wie Federn. Ich kann nicht abschätzen, ob es noch ein Gewitter geben würde, oder ob sie nur so aussehen. Die Wolken sind so unterschiedlich. Manche sehen auch leicht geschwungen aus und hengen wie kleine Nebelschwaden dort oben am Himmel. Und noch ein paar andere sehen aus, wie tausend kleine weiße Schäfchen.

Ich spüre die Luft, den warmen Wind in meinem Haar. Die Luft ist an diesem Tag wärmer als sonst. In der Sonne könnte man gegrillt werden. Und der Wind brachte nicht einen einzigen kühlen Luftzug. Auch die Wolken scheinen irgendwie an der Sonne vorbei zu ziehen, anstatt sich mal vor sie zu bewegen. Meine Haut ist schon ein wenig gerötet. Ich hoffe, das sich das Rot in Braun umwandeln würde. Aber auch wenn ich ein wenig schwitze, bin ich froh, dass es Sommer ist. Ich bin froh, dass die Sonne scheint und dass es warm ist. Obwohl die Wärme langsam ein wenig überhand nimmt.

Ich spüre, wie meine nackten Füße das grüne weiche und manchmal auch etwas stachelige Gras berühren. Am liebsten wäre ich ganz weit weg irgendwo am Meer gewesen und hätte den körnigen und weichen Sand zwischen meinen Zehen gespürt. Am liebsten hätte ich einfach da im Sand gestanden. Und dann hätte ich meine Arme ganz weit, so weit wie nur möglich, ausgebreitet, den Kopf nach hinten in den Nacken gelegt,… Ich hätte den, vom Wasser etwas abgekühlten, Wind in meinem Gesicht gespürt und den Geruch des Meeres in meiner Nase gehabt. Und dann hätte ich meine Augen ganz leicht geschlossen und gedacht: Das ist Freiheit!

Vielleicht wäre es das gewesen, für einen Moment.

Doch kurz drauf öffne ich wieder meine Augen und muss enttäuscht feststellen, dass ich gar nicht, wie geglaubt, an diesem Ort bin. Dass ich nicht dort im Sand stehe, ihn nicht unter meinen Füßen spüre und auch nicht das Meer vor mir sehe. Auch wenn das Rauschen des Wassers immer noch in meinen Kopf widerzuklingen scheint. Doch das ist alles nicht wahr.

Ich bin in meinem Zimmer, sitze vor dem Fenster und sehe voller Sehnsucht hinaus in die Wolken. Ich dachte wirklich, ich könnte fliegen. Frei sein und fliegen, wohin ich wollte. Dorthin, wo es schön ist und wo es mir gefällt, wie am Meer. Ich wollte einfach unabhängig und frei sein. Stattdessen war ich einfach nur ganz tief in meinen Gedanken versunken. Wie in einer anderen Welt. Die Welt meiner Fantasie und Vorstellungen, Träume und Wünsche. Und leider waren es eben nur meine Gedanken, die kleine weiße Flügelchen bekamen und davon flogen.

© Seelenträume

Read Full Post »

Vor langer, langer Zeit existierte eine wunderschöne kleine Insel, auf der alle Gefühle der Menschen lebten:
Der Humor und die gute Laune, die Traurigkeit und die Einsamkeit, das Glück und das Wissen und all die vielen anderen Gefühle.

Natürlich lebte auch die Liebe dort.
Eines Tages wurde den Gefühlen mitgeteilt, dass die Insel sinken würde. Also machten alle ihre Schiffe startklar, um die Insel zu verlassen. Nur die Liebe wollte bis zum letzten Augenblick warten, denn sie hing sehr an ihrer Insel.

Bevor die Insel sank, bat die Liebe die anderen Gefühle um Hilfe:

Der Reichtum verließ auf einem luxuriösen Schiff die Insel. Die Liebe fragte: „Reichtum, kannst du mich mitnehmen?“
„Nein, ich kann nicht. Auf meinem Schiff habe ich viel Gold und Silber. Da ist kein Platz mehr für dich.“

Also fragte die Liebe den Stolz, der auf einem wunderbaren Schiff vorbeikam. „Stolz, bitte, kannst du mich mitnehmen?“
„Liebe, ich kann dich nicht mitnehmen“, antwortete der Stolz, „hier ist alles perfekt und du könntest mein Schiff beschädigen“.

Als nächstes fragte die Liebe die Traurigkeit: „Traurigkeit, bitte nimm mich mit.“
„Oh Liebe“, sagte die Traurigkeit, „ich bin so traurig, dass ich allein bleiben muss.“

Auch die gute Laune fuhr los, aber sie war so zufrieden, dass sie nicht hörte, dass die Liebe sie rief.

Plötzlich rief eine Stimme: „Komm Liebe, ich nehme dich mit“.
Die Liebe war so dankbar und so glücklich, dass sie ganz und gar vergaß den Retter nach seinem Namen zu fragen.

Später fragte die Liebe das Wissen: „Wissen, kannst du mir sagen, wer mir geholfen hat?“
„Ja“, antwortete das Wissen, „es war die Zeit.“

„Die Zeit?“ fragte die Liebe, „Warum hat mir die Zeit geholfen?“ Und das Wissen antwortete:
„Weil nur die Zeit versteht, wie wichtig die Liebe im Leben ist.“

(Verfasser unbekannt)

Read Full Post »