Warmer Sommerregen prasselte auf die Straße. In der Ferne hörte man ein Grummeln. Die Luft war warm und der Regen sehr erfrischend. Dunkle Wolken hingen am Himmel und dem Regen folgte ein wunderschöner Geruch.
Ich trug nur meine Flip Flops und meine Füße wurden nass. Aber das störte mich gar nicht, denn ich freute mich über diese Abkühlung.
Als ich ein Stück gegangen war, fiel mir plötzlich ein kleiner Schmetterling ins Auge. Er saß am Rand des Fußwegs und bewegte sich nicht. Ich fragte mich, ob mit ihm alles in Ordnung war. Er saß dort so allein im strömenden Regen. Ich konnte keine sichtbaren Verletzungen erkennen. Seine Flügel waren völlig okay. Jedoch wollte ich ihn nicht einfach da so sitzen lassen. Ich hielt meine Hand nach unten und er kletterte auf meinen Finger. Er war ganz zutraulich und schien keine Angst zu haben. Mit aller Kraft hielt er sich an meinem Finger fest, da der Wind ihn fast wegwehte. Ich hielt meine Hand unter den Regenschirm, damit der Kleine nicht nass wurde. Froh darüber blieb er auf meinem Finger sitzen und wir setzten den Spaziergang zusammen fort. Er begleitete mich den ganzen restlichen Spaziergang bis zu meinem Haus. Dort setzte ich ihn unter einem Baum wieder ab, breitete noch einmal meine Arme im Regen aus, um die Regentropfen aufzufangen und ging dann schließlich nass und erfrischt ins Haus.
Der Tag darauf war voller Sonnenschein. Die Wolken hatten sich verzogen und bis auf ein paar Pfützen war vom Regen keine Spur mehr zu sehen. Heute ging ich eine andere Straße entlang. Diese war größer und befahrener. Und auf einmal sah ich wieder einen Schmetterling am Straßenrand sitzen. Dieser war etwas kleiner als der andere. Aber auch er saß ruhig und bewegungslos an diesem Fleck. Ich wollte nachschauen, was mit ihm war, da kletterte er auf meinen Finger. Und so nahm ich auch ihn ein Stückchen mit, bevor ich ihn am Rand auf einer Blume wieder absetzte. Überall Schmetterlinge. Es war wie ein Wunder. Eine andere Welt, ein Zeichen, das mir irgendetwas sagen sollte…
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